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Chronik des Heimatschutzvereines Körbecke e.V.

Die erste Urkunde vom einem Schützenverein ist im Körbecker Kirchenbuch als Notiz von der Hand des Pastors Engelbert Wolffhorst (1665-1674) enthalten. Sie lautet : Für das Singen des Hochamtes verbunden mit einer kleinen Ansprache am Feste der hl. Fabian und Sebastian haben die Schützen auf der Bünerwiese überlassen dem Pastor und Küster einen Gart Landes ihrem Gefallens nach zu gebrauchen, davon der Küster gebraucht ein Drittel.“

Zweck dieser Bruderschaft waren Bürgerwehr und aushelfende Polizei. So wurden z.B. bis 1850 Strafgefangene von Borgentreich nach Paderborn unter der Bewachung von Polizei und Schützen befördert. Während des 19. Jahrhunderts beteiligte sich die Bruderschaft an allen feierlichen Prozessionen. In der Zeit von 1806-1813 wurde die Bruderschaft von Napoleon verboten. 1819 gründete Freiherr von Vinke die Schützenbruderschaft neu. Er stiftete die erste Fahne, rot mit weißen Franzen, und eine Königskette. Die Inschrift auf dem Herzen der Königskette lautet: Im Jahre nach dem glücklichen Frieden 1819.

1875 entstand die Schützengesellschaft. Unternehmungslustige junge Männer der Bruderschaft schlossen sich einer Gesellschaft zusammen. Durch Unterschriften auf einer Liste verpflichteten sich die Männer dieser Gesellschaft, die Unkosten des Festes zu bestreiten.

Vor 1888 fand auf dem Strambruch das Königschießen statt. Abends feierte man in einem Saale der Gastwirtschaft. Eine örtliche Musikkappelle spielte dazu, berichtet die Gemeindechronik. 1888 lieh die Gesellschaft ein Zelt von Rüther aus Warburg. Es wurde auf Linnemanns Wiese am Ausgang nach Liebenau aufgestellt. Da aber am 15.6. Kaiser Friedrich III starb, musste das Fest verschoben werden.

1898 wurde die jetzige Fahne angeschafft. Die Inschrift lautet auf der roten Seite: „Schützengesellschaft Körbecke 1898“. Inder Mitte ist das Schützenabzeichen zu sehen. Die grüne Seite trägt die Inschrift: Einigkeit macht stark.

Bei der Schützengesellschaft bekleidete der Vorsitzende gleichzeitig das Amt des Oberst. Der Vorstand war : Vorsitzender und Oberst: Josef Götte, Adjutant Karl Gottesbüren, Oberst und Adjutant waren bei Festzug zu Pferde. Der erste Fähnrich der neuen Fahne war August Brehmer. Oberst und Vorsitzender vor Gottesbüren war Heinrich Bremer.

Um die Gesellschaft mehr zu festigen, wurde sie 1902 in den jetzigen Schützenverein umgewandelt. Der Jahresbeitrag für jedes Mitglied betrug 2 RM. Der Eintrittspreis für neue Mitglieder betrug 1RM. Bei dieser Umwandlung in den Schützenverein wurde Josef Sökefeld zum Vorsitzenden und Oberst gewählt. Josef Mikus wurde Adjutant und Hermann Rokus Fähnrich. Als Schriftführer fungierte Heinrich Gocke und als Kassierer Schneidermeister Karl Müller.

1902 wirkte der Verein bei der Einweihungsfeier unserer jetzigen Kirche mit. Hochw. H. Bischof Schneider wurde von den Schützenbrüdern von Rösebeck abgeholt. Die Schützen waren beritten. Ein Reiter ritt das Pferd des Herrn Pastors Rath, das den Sattel umgekehrt trug.

1904: Die Fuhren für Musik und Zelt waren sehr kostspielig und bereiteten viele Sorgen. Der Verein bezahlte die Fuhren nicht. Um diese Schwierigkeit zu beheben, erklärten sich die Schützenbrüder Hermann Rokus Ignaz Götte bereit, selbst ein Zelt zu bauen. Der Verein verpflichtete sich 10 Jahre lang hindurch das Zelt für jährlich 100 RM zu beheben. Die Größe des Zeltes war 30 x 12 m. Im Jahre 1914 wurde dieses Zelt von den Resikorn nach Manrode verkauft.

1921 stellte das Schützenmitglied Josef Jürgens Alt-Marienburg seine große Scheune am Dorfausgang nach Bühne dem Verein unendgeldlich zur Verfügung. Auf Anregung der Mitglieder Josef Rokus und Ignaz Götte wurden in diesem Jahre ein eigener Tanzboden, 180qm groß, Tische und Bänke angeschafft. Zur Finanzierung übernahm jedes Mitglied des Vereins Anteile in Höhe von 100 bis 200 RM. 6248 RM wurden auf der Abrechnung des Festes im selben Jahre an die Anteilnehmer zurückgezahlt. Eine Folge der fortschreitenden Inflation.

1913 wurde der Hochw. H. Weihbischof Häling von Lanzmaner vom Verein beritten aus Rösebeck abgeholt. Bei Beerdigungen von Mitgliedern beteiligte sich der Verein. Er stellte die Leichenträger und spendete einen Kranz. 1951 feierte Pastor Schoppmeier sein 25 jähriges Priesterjubiläum. Der Verein schenkte die heutigen 2 Weihwassersäulen mit Becken.

1958 wurde unsere Pfarrkirche innen ganz überholt. Sie wurde neu gestrichen und Altare und Bänke erhielten ihr jetziges Aussehen. Da die Kreuzwegstationen vom Wurm zerfressen und auch nicht mehr in den prächtigen Raum der Kirche passen, wurde ein neuer Kreuzweg gestiftet. Der Schützenverein schaffte gerade noch die 14. Station, da innerhalb von 3 Tagen alle Stationen gestiftet waren. Unser Hochw. Herrn Pfarrer Schoppmeier hat uns aus den Kirchenbüchern folgendes über Alter und Entstehen des Vereins zusammengestellt.

Der Bau der Festhalle

Das Schützenfest wurde bislang in der großen Scheune des Gutbesitzers Josef Jürgens Altmarienburg und später dessen Erben Dr. med. Hermann Gottesbüren und des Tierarztes Dr. Dierkes unentgeltlich gefeiert. Durch den Verkauf dieser Scheune mussten sich die Vereine nach einer anderen Möglichkeit umsehen, um das Fest feiern zu können. Doch diese schwierige Lage wurde durch das Aussiedeln des Landwirts Wilhelm Rehrmann gelöst. Die politische Gemeinde erwarb das alte Gründstück und überließ es dem Schützenverein als Bauplatz für eine Festhalle. Sofort wurde mit den Vorbereitungen des Baues begonnen. Am 16.11.66 wurde der Bauausschuss vom Verein gewählt.

Dazu gehörten:

1.   Gesamtleitung : Franz Schmücker, Arnold Bremer und Herr Pastor Brand
2.   Mauerarbeiten : Alfons Mertens und Johann Ischen
3.   Erdarbeiten : George Franz
4.   Schreinerarbeiten : Dierkes Berthold
5.   Schlosserarbeiten : Josef Baumann
6.   Klempnerarbeiten : Bernhard Pape
7.   Elektroarbeiten : Josef Riepen

Die notwendigen Gelder für den Bau wurden wie folgt beschafft:

Vereinskapital :

7000,-DM

Spenden der Mitglieder je 120,-DM :

15000,-DM

Ehrenmitglieder und Geschäftsleute :

3000,-DM

Firmenspenden :

7000,-DM

Jagdgenossenschaft :

19000,-DM

Gemeinde :

15000,-DM

Für Abbruch des alten Gebäudes :

4000,-DM

Summe:

70000,-DM

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